Freut euch des Labenz!
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Saara, die
Wüste, die man dort antrifft, wo man sie überhaupt nicht vermutet hat.
Karsten Fleischer

 

Saaremaa (Interj.)
Ein Ausruf, der Unglauben ausdrückt. »Saaremaa, das hat sie nicht wirklich getan?!«
Etymologie: von nordhessisch »saare ma«, hochdeutsch »sag mal«.
Yannick Schneider

 

Saas-Fee, die
Boshafter Hausgeist, der immer dann, wenn man Bettwäsche wäscht, alle Stücke in ein Laken einwickelt, sodass sich ein riesiger Klumpen bildet, der die Waschmaschine beim Schleudern heftig zum → Twistringen bringt. S.a. → Wendrin
Yannick Schneider

 

Saas im Prättigau, der
Verklärte Erinnerung an einen ungewöhnlich angenehmen Gefängnisaufenthalt. S.a. → Höflein an der Hohen Wand, → Hausen im Killertal
Karsten Fleischer

 

sachern (V.)
(von Schauspielern) Einen exotischen Akzent oder Dialekt hundsmiserabel imitieren.
Felix Hoffmann

 

safnern (V.)
Durch deutsche Großstädte schlendern und den Kauf eines Posthorns oder den Verzehr eines gebackenen Kuheuters planen.
Veronika

 

Salach, die
Die Salatspur, die jemand hinterlässt, der einen Döner oder ein Subway-Sandwich isst.
Yannick Schneider

 

Sallapulka, die
Volkstanz, der in ländlichen Gegenden zu Schützenfesten oder ähnlichen Anlässen zelebriert wird. Endet häufig mit gebrochenen Nasenbeinen, geprellten Rippen und ausgerenkten Schultern. S.a. → Gdansk
Karsten Fleischer

 

Salzburg, die
Eine → Würzburg, wenn der Pfeffer leer ist und keine Zahnstocher mehr da sind.
bluey

 

Salzgitter, das
Gitterförmiges Salzgebäck.

 

Salzschlirf, der
Mehr gefühltes als gehörtes Geräusch, das entsteht, wenn ein Winterdienst-Räumfahrzeug eine Streusalz-Splitt-Mischung gegen das Auto prasselt, die von den Scheibenwischern unter deren eigener Zerkörnung säuberlich auf der Windschutzscheibe zermahlen wird.
Günter

 

Salzstiegl, der
Besonders salziger Mittelteil eines Salzstangerls.
Tom

 

Salzuflen, die (Pl.)
Anhäufungen von Salz, mit denen manche Gerichte vermint sind.

 

Samern, die (Pl.)
Die Samern kommen, ähnlich wie Pindwocken oder Pumms, häufig in Kindergärten vor. Da stecken sich dann alle Kinder gegenseitig an – nur richtig aussprechen können sie es oft nicht...
Guido

 

Sammarei, die
(abwertend) Überhebliches Getue mancher Lokal- und Regionalpatriot/innen. Die Bezeichnung leitet sich ab von dem vom FC Bayern-München propagierten münchnerdeutschen Spruch "mia san mia".
Simon Putzhammer

 

sammern (V.)
In der Buddelkiste unter Zuhilfenahme von Pfützenwasser und Regenwürmern einen prima Sandkuchenteig anrühren.
Karin

 

Sandeborske, die
Mineralisches Sediment, das nach dem Ausgießen am Boden eines Putzeimers haftet. Deutet auf das unaufhaltsame Streben zur Entropie, die Vergänglichkeit allen Seins und noch einige andere philosophische Fragen hin, wenn man gerade Zeit dafür hat und nicht noch weiterputzen muss.
Felix Hoffmann

 

sandharlanden (V.)
Derart unerwartet auf die Schnauze fallen, dass man mit allen Körperteilen an der Vorderseite in etwa gleichzeitig aufkommt. Nicht zu empfehlen insbesondere in einem → Bludov.
Simon Putzhammer

 

Sandhofen, der
Das, was man nach einem ausgiebigen Strandspaziergang aus seinen Schuhen schütten kann.
Karsten Fleischer

 

Sandschenke, die
Eine Strandbar, die so ungünstig platziert ist, dass selbst der kleinste Windstoß es vollbringt, einige Gramm Sand in die Getränke der Gäste zu befördern.
Karsten Fleischer

 

Sandsiepen, das
Die mühselige Suche nach einem am Strand verlorenen Wertgegenstand.
Felix Hoffmann

 

Sankt Blasien, das
Fellatio an einem Geistlichen.
Günter/Kilian

 

Sankt Hülfe
Ersatzheiliger, an den man sich wenden kann, wenn man bei einem spontanen und eiligen Stoßgebet nicht sicher ist, welcher Schutzpatron für die spezifische Situation zuständig ist.
Yannick Schneider

 

sapshagen (V.)
(bei Fernseh-Doku-Moderatoren) Am Ende eines Fernsehbeitrags über ein gesellschaftliches Problem oder ein übernatürliches Phänomen geheimnisvoll aus dem Schatten, aus Blattwerk oder einem sonstigen Hintergrund treten, wild gestikulierend und mimend auf die Kamera zu stolzieren und ein abschließendes Fazit ziehen bzw. eine tiefgründige Frage stellen, deren Beantwortung dem Zuschauer überlassen bleibt.

 

saswaschen (V.)
Gebrauchte Teller im Schnellverfahren einseitig abspülen, da die Unterseite ja noch sauber ist oder sein müsste. S.a. → unterschmeien
Felix Hoffmann

 

Saturdag, der
Ein gesetzlicher Feiertag, der ärgerlicherweise auf das Wochenende fällt.
Felix Hoffmann

 

satzvey (Adj.)
(Terminus aus dem Druckwesen) Beschreibt einen Textabschnitt, der sich unmöglich harmonisch in eine oder mehrere Zeilen fügen lässt. Bei Zeitungsdruckern gefürchtet war »Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP)«.
Yannick Schneider

 

sauerseifen (V.)
Auswaschen einer weißen Hose, nachdem man zuvor betrunken in den Schlamm gefallen ist.
Klasse 11c

 

Saurasen, der
Das, was nach drei Wochen Urlaub hinter dem Haus wächst.
S. Barth

 

Saustrup, der
(Sportberichterstattung) Das Hauptfeld eines Marathonlaufes.
Yannick Schneider

 

Scandicci, die (Pl.)
Die fehlbedruckten Seiten, die ein Kopierer beim Versuch ausspuckt, etwas anderes als einseitig bedruckte DIN-A4-Seiten zu kopieren. Scandicci entstehen vorzugsweise zu Beginn des Kopiervorgangs, bevor man herausgefunden hat, in welcher Richtung man das Buch aufzulegen hat und welche Zoomeinstellung die richtige sei.
Yannick Schneider

 

schafpreskeln (V.)
Zärtlichkeiten mit einem Schaf austauschen. Siehe »Was sie schon immer über Sex wissen wollten.«
Karsten Fleischer

 

Schalchen, das
Ungenießbarer, harter/knuspriger Teil des Brötchens, der übrigbleibt, wenn man alles → Gebroth herausgepult hat.
Nadine

 

Schalksmühle, die
Das, wo die Spieler des FC Bayern jedes Mal durchmüssen, wenn sie zum Auswärtsspiel in der Gelsenkirchener Veltins-Arena antreten, auch verallgemeinert gebraucht für jede bevorstehende Angstbegegnung einer ansonsten siegesverwöhnten Mannschaft.
Wayne

 

schälzig (Adj.)
Beschreibt den selbstauflösenden Zustand von sonnenverbrannter Haut.
Yannick Schneider

 

S-chanf, das
Ein irritierend falsch gesetztes Satzzeichen, z.B. ein Trenn-strich, der nicht am Zeilenende steht, ein durch Leerzeichen vom Satz abgetrenntes Ausrufzeichen oder ein Dottikon.
Yannick Schneider

 

Schankweiler, der
Lustiger Witz, den man in der Kneipe erzählt bekommt, den man aber am nächsten Tag wieder vergessen hat. S.a. → Floverich
Karsten Fleischer

 

Schattin, die
Weiblicher Kurschatten, der, um weitere Peinlichkeiten zu vermeiden, in abendlichen Gesellschaften kurzerhand als Gattin vorgestellt wird.
Autor unbekannt

 

Schausende, der*die
Ein*e Kinobesucher*in, der*die in der Hoffnung auf einen witzigen → Achterspann bis zum Ende des ewig dauernden Abspanns tapfer in seinem Sitz ausharrt.
Yannick Schneider

 

scheeßel (Adj.)
Beschreibt Farbe, Konsistenz und Aroma eines beliebigen Stückes Land, auf dem tagelang ein Open-Air-Festival stattgefunden hat. S.a. → Rottenacker
Yannick Schneider

 

Schefflenz, der
Die Arbeit, die man sich weniger macht, wenn der direkte Vorgesetzte in Urlaub ist.
Karsten Fleischer

 

Scheffsnoth, die
Druckausgabe eines Liedes, die die ursprüngliche Komposition oder eine maßgebliche Aufnahme präzise wiedergibt. Scheffsnothen kursieren unter Musikern in Form von eselsohrigen Fotokopien - im regulären Handel sind hingegen nur → Klein Partwitze erhältlich.
Felix Hoffmann

 

Scheibbs, der
Langweiliges und wenig informatives Bonusmaterial auf DVDs und Blu-ray-Discs, mit dem man dennoch seine Zeit verschwendet, weil man ja dafür bezahlt hat.
Felix Hoffmann

 

Schellweiler, der
Nicht interaktives Kommandozeilenprogramm, das langwierige Berechnungen durchführt, während der Computer wegen hoher Auslastung für nichts anderes zu gebrauchen ist. S.a. → Winnweiler
R. Elrahl

 

Schenkenschanz, der
Vorweihnachtliches Ritual, bei dem man sich gegenseitig versichert, dieses Jahr nun wirklich einmal überhaupt absolut gar keine Geschenke zu besorgen, dann aber natürlich doch welche kauft.
Felix Hoffmann

 

Scherenau, das
Fahrmanöver im Stau: scharf links einschlagen, um die Länge und eventuell auch den Grund der Verkehrsstockung zu erkennen.
Felix Hoffmann

 

Scherpenisse, die (Pl.)
Ansammlung zwecks bevorstehender urologischer Operation depilierter Patienten.
Carsten

 

Scheßlitz, der
Fachbegriff für denjenigen Sohn einer Schaustellerfamilie, der nicht das Riesenrad geerbt hat und nun mit einem mobilen Toilettenwagen von Rummel zu Rummel reisen muss.
Felix Hoffmann

 

scheyern (V.)
Mit einem Stück Stoff oder dem Finger die Zähne putzen.
Sebastian

 

Schierensee, der
Das Kuddelmuddel, das entsteht, wenn einer in einer Gruppe Skilangläufer stolpert. S.a. → Zuggelrade
Yannick Schneider

 

Schierke
Ein Werkzeug, das so aussieht, als erfülle es zwei Funktionen (z.B. Beet umgraben und Rüben ernten), allerdings für beide gleichermaßen ungeeignet ist. S.a. → Undingen
Yannick Schneider

 

Schierschnitz, der
Ein Überbleibsel (der Ausrüstung) eines unter der Pistenraupe verünglückten Schifahrers.
Lünne Rich

 

Schierschwende, die
Ganz plötzliche, rettende Richtungsänderung, wenn man unerwartet jemanden in Laufrichtung sichtet, dem man besser gerade nicht begegnen möchte.
Andreas

 

Schiffdorf, das
Größerer Raum in Gaststätten, Messehallen oder Bierzelten mit einer Mindestanzahl von 10 Urinalen oder ab 4m entsprechenden Rinnen; in großen Bierzelten auf dem Oktoberfest teils mit Einbahnstraßenregelung. S.a. → Schifferleiten
Rüdiger F.

 

Schifferleiten, die (Pl.)
Übergroße, auffällig gestaltete Schilder, die dem urinierwilligen Gast in mehreren Sprachen den Weg zum → Schiffdorf weisen.
Alexander B. Strunk

 

Schildschwaig, der
Eine kleinliche und nebensächliche Zurechtweisung, durch die es einer Autoritätsperson gelingt, eine unerwünschte Diskussion im Keim zu ersticken. (Nach einer Szene aus der »Feuerzangenbowle«)
Felix Hoffmann

 

schillipischken (V.)
Nach plötzlich auftretendem Harndrang inmitten der Zubereitung eines Jalapeño-Salates unerwartet schmerzhaft urinieren.
Carsten

 

Schiphorst, der
Saloppe Sammelbezeichnung für ungelernte Bauarbeiter. Nach dreieinhalbjähriger Ausbildung im Schaufellehnen, Presslufthammerüberbrüllen und Schweißfleckenzüchten kann ein Schiphorst zum → Steinhorst befördert werden.
Pengoblin

 

Schivelbein, das
Eine Bekleidungstechnik von Fahrradfahrern, bei der das als höherwertig empfundene Hosenbein hochgekrempelt wird und stattdessen die eigene Haut die Ölflecken aufnimmt. S.a. → Söcking
Felix Hoffmann

 

Schkeuditz-Glesien, das
Ebenso langes wie vergebliches Warten auf den Paketboten, der schließlich doch noch eintrifft (aber nichts ausliefert), während man kurz etwas aus dem Keller holt.
Felix Hoffmann

 

Schlabitz, das
Das Geräusch aneinander schleifender Hosenbeine.
Karsten Fleischer

 

Schlaga, der
Ballermann-Hit in zielgruppengerechter Orthografie.

 

Schlageröd, das
Saloppe Umschreibung für den Grand Prix d’Eurovision de la Chanson.
Günter

 

schlait (Adj.)
Zu müde, um schlafen zu gehen.
Felix Hoffmann

 

Schlamberg an der Laaber, der
Die Politikerwortreste, die nach politischen Aschermittwochsveranstaltungen in den Hallen und Festzelten zusammengekehrt werden.
Günter

 

Schlangenbad, das
Wöchentliche Vormittags-Warmbadestunde in der städtischen Schwimmanstalt, bei der frustrierte, giftsprühende Hausfrauen in Trauben am Beckenrand hängen und über Ehemänner, Nachbarinnen und die dicke Wurstverkäuferin aus dem benachbarten Supermarkt lästern.
Wayne

 

Schlanz, das
Ein störendes Haar, das man gerne mit der Pinzette entfernen würde, das aber noch zu kurz ist, um es zu fassen zu kriegen.

 

Schlanzschlitz, der
Eine Krawatte, die schon jahrelang im Schrank hängt und zu schade ist zum Wegschmeißen, obwohl sie noch nie so richtig zu irgendeinem Hemd oder Anzug gepasst hat.
Christiane

 

Schlappenreuth, das
Stimmung einer Sportmannschaft nach einem wegen mangelnder Kondition verlorenen Spiel.
Ranunkel

 

Schlatt unter Krähen, das
Die Situation, in der man sich befindet, nachdem man sich endlich mal getraut hat, seine eigene Meinung zu sagen, aber dann feststellen muss, dass ausnahmslos alle anderen einer sehr viel radikaleren Meinung sind, die sie auch noch äußerst vehement zu vertreten wissen.
Karsten Fleischer

 

Schlaube, die
Eine Frage als Antwort auf eine E-Mail, die die Antwort bereits enthält. Löst beim Empfänger Ratlosigkeit aus.

 

Schlaubetal, das
Ein sehr klug wirkendes, wenig bekanntes und fast nie benutztes Wort, von dem man weitgehend überzeugt ist, dass es gerade passt (und man es ortografysch korrekt in Erinnerung hat). Beispiel: »Der Eiskaffee ist inkommensurabel, nachdem der Kaffee das Eis hypostasiert hat.«
Simon Putzhammer

 

schlechtenwegen (V.)
Aus schierer Unkenntnis und unberechtigter Besserwisserei überflüssige Korrekturen vornehmen, z.B. eklektisch → elektrisch, Mercedes bends → Mercedes Benz. Diese an sich fragwürdige Tätigkeit wird heute oft von Rechtschreibkorrekturprogrammen übernommen. Immerhin sind schlechtengewegte Texte aber häufig lustiger als das Ausgangsmaterial.
Felix Hoffmann

 

Schleeßel, der
Ein völlig verbogener Schlüssel, mit dem man nur unter Rütteln, Fummeln und äußerster Anstregung eine Tür zu öffnen vermag, während die Nachbarn einen misstrauisch wie einen Einbrecher beäugen.
Yannick Schneider

 

Schleiden-Schöneseiffen, das
Thermodynamisch bedingter oder aber auch aktiv betriebener Prozess, der zur Verklärung der Vergangenheit, Aufweichung historischer Verantwortlichkeiten und zum Vergessen von → Erwitte-Anröchten führt. Dieser Entropie entgegenzuwirken kostet Energie, sie geschehen zu lassen kostet womöglich Leben.
Felix Hoffmann

 

Schleifmühle, die
Situation, in der man wiederholt und in verschiedenen Räumen → sindelfingt, weil man sich auf dem Weg stets von etwas anderem ablenken lässt.

 

Schleifreisen, die (Pl.)
Urlaub auf preiswertestem Niveau, bei dem der Urlauber zwischen Galeeren, Steinbrüchen, Bergwerken und Goldminen wählen kann. Das tatsächliche Ziel wird jedoch vom Reiseveranstalter bestimmt.
Ku

 

Schleiz, der
Belag aus Atemwegssekreten, der beim Niesen im Auto auf Windschutzscheibe und Armaturenbrett entsteht. Geht of mit → Krampitz einher.
Felix Hoffmann

 

Schlema, das
Geplante Vorgehensweise, die annähernd feststeht, sich jedoch langsam, aber sicher ins totale Gegenteil verkehrt.
Karsten Fleischer

 

Schleptrup, der
Bunt zusammengewürfelter Haufen von mindestens einem Dutzend Umzugshelfern, die voller Tatendrang, aber ohne Sinn, Verstand und vor allem Ziel, Möbel und Kisten tragen, um sich den Anteil beim → Haag am Hausruck redlich zu verdienen. Üblicherweise finden sich nachher die Kellerkisten im Bad wieder, die Küchenkisten auf dem Dachboden und die Einzelteile der Ikea-Schrankwand liegen über mindestens vier Räume verteilt.
Wayne

 

Schleswig, der
Filmreifes Missgeschick mit Lebensmitteln, das in Abwesenheit von Kameras im eigenen Haushalt geschieht. Der Verursacher wird infolgedessen nicht dafür bezahlt und muss obendrein die resultierende Sauerei selbst beseitigen.
Felix Hoffmann

 

Schlingerweg, der
Eine beliebter Abschnitt einer Nebenstraße, auf dem die Landbevölkerung ihre Fahrkünste erprobt. Endet leider häufig im → Schlitterberg.
Marko Kolm

 

Schlippen, der
Abfärbung des Lippenstifts auf die obere Schneidezähne, sichtbar bei einem breiten Lächeln.
Maika Reoss

 

Schlitterberg, der
Die traurigen Überreste eines Autos inklusive Fahrer, der seine Fahrkünste überschätzt hat. Oft der Endpunkt eines → Schlingerwegs.
Marko Kolm

 

Schlöben, die (Pl.)
Eine Beilage, die häufig zu → Hackpfüffeln gereicht wird.
frei nach Matthias Warkus

 

Schlodderdich (Interj.)
Ein Ausruf, von dem man vorwiegend zu Gebrauch machen pflegt wenn man unbedingt zusammen mit anderen Leuten etwas Spannendes, Interesanntes, Lehreiches und Revulutionäres begehen will, dann aber andauernd Ausrufe wie »Und was ist, wenn der öffentliche Kloputzmeister kommt?« oder »Und was ist, wenn meiner Mutter die abgeschraubte Toilette im Bücherregal auffällt?« ertragen muss. Ein einziges Mal »Dann schlodder dich doch, du Schnöselfrötz!« zu rufen kann schon im Zweifelsfalle bewirken, dass der gerade erst volljährige Freund/in am nächsten Morgen aus seinem Elternhaus ausziehen darf und bereits eine (wohl nicht sehr lohnende) Karierre in der öffentlichen Toilettenbehörde begonnen hat.
Felix Rolf

 

schlödern (V.)
Bezeichnet den vergeblichen Versuch, in der Stadt zu schlendern und irgendetwas zu kaufen. Setzt sich zusammen aus dem Dialog: »War in der Stadt.« – »Wie war's?« – »Öde!« zu »War schlendern, öde!«, bis daraus wurde: »War schlödern.«
Philipp

 

schloen (Adj.)
Auf eine (scheinbar) ungepflegte Art und Weise attraktiv. Die schloensten Frisuren nehmen oft mehrere Stunden Arbeit in Anspruch.
Yannick Schneider

 

Schlossau, die
Jemand, der aus Dusseligkeit sein Fahrrad an deinem mit ankettet.
Felix Hoffmann

 

Schlott, das
Das Geräusch der sich schließenden Wohnungstür, das einem schlagartig klar macht, dass man den Schlüssel drinnen hat liegen lassen. Gehört zusammen mit dem → Schralling in die Gruppe der situationsabhängigen Geräusche.
Karsten Fleischer

 

schlüchtern (Adj.)
Auf liebenswürdige Weise nach dem Erwachen (noch halb benommen) Menschen meidend.
Jakob auf Montage

 

Schlupshaus, das
Die verbreitete Mode, durch das Tragen weit heruntergezogener Hosen den bunt beschlüpferten Po der Öffentlichkeit zu zeigen.
Yannick Schneider

 

Schmachthagen, das
Trost, den ein Nikotinsüchtiger in einem Bereich mit Rauchverbot durch Nuckeln an einer nicht entzündeten Zigarette sucht und findet.
Felix Hoffmann

 

Schmalenweg, der
Öffentlicher, aber unmarkierter Durchgang zwischen zwei Straßen, der bis zur Erfindung digitaler Navigationshilfen nur den unmittelbaren Anwohner*innen bekannt und zugänglich war.
Felix Hoffmann

 

Schmartsch, die
Eine Weichplastikflasche, deren Inhalt (Ketchup, Schokosirup o.Ä.) man geräuschvoll durch eine dünne, kreuzförmig eingeschnittene Membran pressen muss.
Yannick Schneider

 

Schmarzmasser, der
Nicht zum Nieser führender Niesreiz.
frei nach Michael

 

Schmatzfeld, das
Direkte Umgebung eines Baby- oder Kleinkinderstuhles unmittelbar nach einer bis zur Unkenntlichkeit probierten, jedoch offensichtlich nur zum kleinen Teil verzehrten Mahlzeit.
Pengoblin

 

Schmatzfeld, das
Eine der vorstufen zum Moor.
Tristan Drawert

 

Schmiechen, das
Ein vom Pappteller abgerissener Streifen als Hilfsmittel zum Greifen einer fettigen Bratwurst.
Felix Hoffmann

 

schmiechen (V.)
So schmecken, wie etwas anderes riecht. Wer sagt: »Xi Climax schmiecht wie Parfum«, vermeidet sowohl die spottende Frage, ob man Parfum trinke, als auch die Mühe eines langen Satzes.

 

Schmilka, die
Die Schokoladenglasur des Armaturenbretts, die man vorfindet, wenn man bei 30° C im Schatten nach einigen Stunden in freudiger Erwartung eines kalorienreichen Snacks zum Parkplatz zurückkehrt.
Carsten

 

schmölln (V.)
Stadium zwischen Zickenkrieg und danach wieder beste Freundin sein.
Autor unbekannt

 

Schmorda, der
Lehmanhaftung an den Schuhen, die sich als erstaunlich langlebig erweist, nachdem man beschlossen hat, sie nicht durch eine Bürste, sondern durch den normalen alltäglichen Abrieb z.B. am Arbeitsplatz loszuwerden.
Felix Hoffmann

 

schmorren (V.)
Beiläufiger, kommentarloser, aber scheinbar völlig selbstverständlicher Griff in die Keksdose oder die Bonbontüte auf dem Schreibtisch eines Arbeitskollegen.
Andreas

 

Schnaap, der
Das Geräusch, das eine sich schließende Schere von sich gibt.
Yannick Schneider

 

Schnabelwaid, die
Hier wird das Federvieh zur Futtersuche auf die Weide gelassen. Bitte langsam und vorsichtig fahren, Hühner halten sich nicht an Verkehrsregeln.
Hendrik Plümer

 

Schnackenwerth, der
Maß, anhand dessen Klatschbasen und Tratschtanten die Weitererzählungswürdigkeit eines Gerüchtes beurteilen.
Karsten Fleischer

 

Schnapp, die
Eine Computeranwendung, die unerwartet aufpoppt und den Bildschirmfokus an sich zieht, während man gerade etwas Wichtiges eintippt.
Felix Hoffmann

 

Schnarchenreuth, das
Wagner-Festspiel-Ort, wenn gerade keine Wagner-Festspiele stattfinden.
Ku

 

schneebichl (Adj.)
Beschreibt die besondere Stille, die an den Wintertagen herrscht, an denen der erste frisch gefallene Schnee alle Geräusche schluckt.
Yannick Schneider

 

Schneidhart, der
Jemand, der um 6:59 Uhr morgens im Vorgarten steht, den linken Arm abgewinkelt, um auf die Uhr zu schauen, die rechte Hand am Anlasser des Rasenmähers.

 

Schneidjöchl, das
Ein bereits in Würfel geschnittenes Stück, das an den Schneidflächen noch zusammenklebt und daher den Eindruck erweckt, noch intakt zu sein. In Schneidjöchlform tritt häufig Gemüse auf, seltener auch Menschen, z.B. am Anfang des Horrorfilms »Cube« (1997).

 

Schnelle Kreisch, die
Geräuschkulisse eines vielkehligen → Morschreuths bei einer Achterbahnfahrt.
Carsten

 

Schnellmannskreuth, das
Unbekanntes Gewürz, das zu allen Speisen passt und aus jeder faden Pampe im Handumdrehen ein sterneverdächtiges Geschmackserlebnis macht.
Wayne

 

Schniegling, der
Jemand, dessen Frisur immer perfekt sitzt.
Yannick Schneider

 

schnürpflingen (V.)
(lingt schnürpf, lang schnürpf, länge schnürpf, ling schnürpf, schnürgepflungen) So heftig die Nase hochziehen, dass in den Nebenhöhlen ein schmerzhafter Unterdruck entsteht.
»Kurt Wallander lang verächtlich schnürpf und verzog das Gesicht.« (nicht Henning Mankell)
Yannick Schneider

 

Schnürzel, das
Das Plastikreifchen, das am Ende von Schnürsenkeln dafür sorgt, dass sie nicht ausfransen.
LiGo

 

Schöftenhub, der
Die freiwillige Beteiligung einer unbekannten aber tatkräftigen Person, den oder die vollkommen betrunkene/n Lebensabschnittsgefährten/-in bis nach Hause in den dritten Stock oder höher zu tragen.
Karsten Fleischer

 

Schöllkrippen, die (Pl.)
Kleine Fische aus dem Kurischen Haff, die nahzu keine Gräten und fast keinen Eigengeschmack haben. Werden mit Schokoladenüberzug gegessen. S.a. → Raudischken
Hilmar

 

Schönbörnchen, das
Eine kleine Unzulänglichkeit eines technischen Gegenstands, die alle Abläufe ins Stocken bringt. Besonders häufig treten Schönbörnchen bei Touchscreens in ARD-Wahlsendungen auf, daher wurde dieses Phänomen nach dem Moderator Jörg Schönenborn benannt.
Yannick Schneider

 

Schönewörde, das
Wörterbuch der sächischen Sprache.
Yannick Schneider

 

Schöning, der
Die meist männliche Person, die irgendwie alles besser kann und auch besser weiß. Der Schöning zeichnet sich durch permanentes Berichtigen, ständiges Lächeln und vorschnelles Duzen aus. Sonstige Merkmale sind der locker über die Schulter geworfene Pullover sowie das Attribut »Traum aller Schwiegermütter«. In seiner Umgebung verbreitet der Schöning leicht Hass- und Mordgedanken.
Autor unbekannt

 

Schorbus, der
Der Bus, auf den man lange und geduldig wartet, bis man bemerkt, dass er zu dieser Tages- oder Jahreszeit überhaupt nicht fährt.
Yannick Schneider

 

schraden (V.)
(schrädtst, schrädt, schrud, schrüde, geschraden) Auf der Stelle treten und den prinzipiell möglichen Erfolg verfehlen. Ein gemeinschaftliches Vorhaben schrädt, wenn die Teilnehmer unterschiedliche Vorstellungen und Prioritäten haben (vgl. The Commitments, Summer of '69). Eine Doktorarbeit ist geschraden, wenn nach fünf Jahren alle auch nur annähernd relevanten Bücher zum Thema gelesen sind, aber noch keine einzige eigene Zeile geschrieben wurde.
Felix Hoffmann

 

Schralling, das
Das besonders laute und markkräuselnd schrille Klingeln, an dem man schon lange vor digitalen Telefonnetzen, Rufnummernübermittlung und Klingeltonzuweisung z.B. Schwiegermütter oder Onkel Dagobert erkennen konnte. Gehört zusammen mit dem → Schlott in die Gruppe der situationsabhängigen Geräusche.

 

Schranawand, die
Die hintere Wand eines Ikea-Schrankes, bestehend aus labberigem Sperrholz, die spätestens nach dem dritten Umzug nicht mehr ihre Funktion erfüllen mag, weswegen sie dann einfach weggelassen wird und man hinter den aufgehangenen Kleidungsstücken die die Wand zierende Raufasertapete erblicken kann. Da die Schranawand eine den meisten Leute nicht bewusste statische Aufgabe erfüllt, bricht der Schrank nach etwa drei Monaten einfach zusammen.
Karsten Fleischer

 

Schraplau, das
Wunde, die man sich zuzieht, wenn die ungeschützte Körperoberfläche mit hoher Geschwindigkeit über einen Kunststoff-Turnhallenboden gleitet, wobei sich die oberste Hautschicht in Form kleiner Röllchen von der darunter liegenden Hautschicht ablöst. Das relativ unblutige Spektakel wird von den Umstehenden generell als Bagatelle eingestuft, während der Betroffene beteuert, vor Schmerz auch Steilwände mühelos erklimmen zu können.
amarillo

 

Schreckenmanklitz, das
Gesichtsausdruck, der eine absolute unentschuldbare, unterirdische, grottenpeinliche Wissenslücke selbst bei Aufbietung aller Schauspielkunst entlarvt. Häufig in mündlichen Prüfungen zu beobachten.
Günter

 

Schrecksee, das
Das Gefühl, wenn du aus Versehen die Frontkamera deines Handys öffnest, dich in einer unvorteilhaften Pose siehst, bei schlechtem Licht und mit Doppelkinn, und dein Selbstbewusstsein sinkt.
Joelle, Anna, Lilith

 

Schreiberhau, der
(bei Journalisten) Die Angewohnheit, Themen indirekt dadurch zu bewerben, dass ständig betont wird, dass man sie eigentlich totschweigen müsste.
Yannick Schneider

 

schreiern (V.)
Anstelle eines Punktes grundsätzlich drei oder mehr Ausrufezeichen verwenden, um die Richtigkeit und Wichtigkeit der eigenen Aussage zu unterstreichen und der Begriffsstutzigkeit der Leser entgegenzuwirken. Diese gute Tradition wird vor allem von erfahrenen Benutzern elektronischer Medien gepflegt.
Felix Hoffmann

 

schreitlaugcken (V.)
Beschreibt das Verhalten von Leuten, die in überfüllten Supermärkten unfehlbar antizipieren, auf welcher Seite man sie überholen will, und dann mit ihrem Einkaufswagen den Weg blockieren.
Axel

 

Schrepperie, die
Opahafte Coolschreibung eines ganz normalen Namens wie z.B. google statt Google oder WikiPedia statt Wikipedia.

 

Schreufa, die
Ein trockener, nicht wirklich ernsthafter Hautausschlag auf der Kniescheibe, der nächtens unvermittelt juckt oder nur dann weh tut, wenn man, nicht daran denkend, eine kniende Haltung bei Hausarbeiten einnimmt.
Angela

 

Schrien, der
Sehr hoher Ton (z.B. c’’’’), den nur wenige Sopranistinnen, dafür aber alle Kleinkinder auf der Welt produzieren können. Liegt leider noch im für Menschen hörbaren Bereich.
Felix Hoffmann

 

Schrine, die
Mechanisch verformte und dem Schimmel geweihte Frucht inmitten eines Gebindes Mandarinen. S.a. → Metschkau
Felix Hoffmann

 

schröcken (V.)
Sehr vornehm erschrecken, also zuerst das teure Porzellan abstellen und dann »Huch!« sagen.
Pengoblin

 

Schröding, das
Politischer Coup, der heute beschlossen und morgen wieder aufgehoben wird.
Manuel Kunst

 

Schrotzhofen, der
Schottergrundstück an einer Straßenecke, auf dem ein windiger Gebrauchtwagenhändler seine Waren ausstellt.
Felix Hoffmann

 

Schrum, der
Messgröße zur Beurteilung von Cellospielern.
Ku

 

Schruns, der
Durch die Veränderung der Sonnenflecken (und in geringerem Maße auch durch Ernährungs- und materialtechnische Faktoren) verursachtes Zukleinwerden eines Lieblingskleidungsstücks.
Felix Hoffmann

 

Schruns-Tschagguns im Montafon, der
Erster Probelauf einer technischen Neuentwicklung, gleich welcher Art.
Harald

 

Schuld bei Adenau, die
Die These, dass gesellschaftliche Werte, Institutionen, Prioritäten und Kräfteverhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland noch immer maßgeblich durch deren Frühjahre geprägt und daher schwer zu verändern sind. Je nach politischer Richtung und Lebensalter führt diese Einsicht zu Genugtuung, Resignation oder enthusiastischem Aktivismus. Vgl. → Großbockedra
Felix Hoffmann

 

Schullwitz, der
Ein Geistesblitz (Wortspiel, Romanidee, philosophische Einsicht...), auf den man mächtig stolz ist und sich allerhand überlegt, was man damit machen kann, bevor man durch Zufall entdeckt, dass dieselbe Idee bereits vor Jahren völlig unabhängig einen großen Denker ereilt hat, was einem dann Zornesfalten auf die Stirn zaubert. S.a. → Findlos, → Guttenberg
»Es ist schwer, etwas Neues zu erdichten, seit Aristophanes damit angefangen hat, meine Ideen zu stehlen.« — Ephraim Kishon
»Wer sich ein Wortspiel ausdenkt und über die eigene Originalität freut, darf es nicht bei Google eingeben: Dann wird er enttäuscht feststellen, dass drei Leute vor ihm in irgendwelchen obskuren Web-Foren bereits den selben Einfall hatten.« — Christian Heller
»Im Internet kann man auch gleich nachsehen, ob Wörter, die man sich gerade ausgedacht hat, zum Beispiel "Bruttowortschöpfung" oder "Ausdenklichkeit", tatsächlich neu sind (sie waren es zumindest am 30.4.2009) oder ob man soeben ein Wort nur coerfunden hat.« — Kathrin Passig / Sascha Lobo
»Just came up with the term "blurbposal", though it's apparently not a hapax legomenon as a time-travelling thief and trademark infringer on Twitter apparently used it before me.« – Asad Sayeed

 

Schußrain, der
Jäger, der sich beschwert, dass Leute bei Nacht und Nebel herumlaufen, da er sie schon im Visier hatte und für ein (aufrecht gehendes?) Wildtier hielt. Filmisch verewigt in dem Film Xaver und sein außerirdische Freund, Stichwort: »Der Hirsch bin i!« S.a. → Doberschütz, → Döschütz
Simon Putzhammer

 

Schwabbruck, der
Welle, die einen menschlichen Körper im Anschluss an eine 180°-Drehung durchläuft, bevor alle Bestandteile des Körpers sich wieder in derselben Position zueinander befinden wie vor der Drehung. Die individuelle Dauer des Schwabbruck (tS) dient in der Ernährungswissenschaft als Alternative zur Körperfettwaage, wenn deren Messbereich überschritten wird, was in der Regel bei tS > 1 min. der Fall ist.
Farmer

 

Schwaberow, der
Inhaber des unbeliebtesten, weil am schlechtesten belüfteten Platzes einer Imbissbude.
Mike Zwionzek

 

Schwalten, die (Pl.)
Esoterische Beschwörungsformeln, mit denen man juristische Konsequenzen von Urheberrechtsverstößen u.Ä. von sich abzulenken sucht. Die Standardschwalte von Leuten, die bei YouTube Filme und Fernsehsendungen bzw. Ausschnitte davon hochladen, geht ungefähr so: »I DO NOT OWN THIS SHOW JUST UPLOADED FOR FUN KTHXBYE«

 

Schwamham, das
Das unangenehme Gefühl, das man als Fahrer in einem fremden Auto auf den ersten Kilometern empfindet, weil Kupplung, Bremse und Gaspedal völlig anders reagieren als im eigenen Fahrzeug, Fahrgeräusch und Sitzposition unvertraut sind und die Hupe nirgends zu finden ist.
Felix Hoffmann

 

Schwartau, die
Die durch das Tragen einer → Houdeng verursachte, über dieser sich aufwallende Speckrolle.
Karsten Fleischer

 

Schwarzer Schöps, der
Vollkommen unglaubwürdiges Drohmittel, das Kindern gegenüber eingesetzt wird. »Fritzchen, iss dein Essen auf, sonst gibt es morgen schlechtes Wetter!« – »Das ist doch ein Schwarzer Schöps, Oma!«
Yannick Schneider

 

schweicheln (V.)
Eine Verschmutzung mit Farbe überpinseln, statt sie zu entfernen.
Felix Hoffmann

 

Schweigbrunnen, der
Mineralwasserquelle, aus der auschließlich stilles Wasser abgefüllt wird.
Alexander B. Strunk

 

Schweigen-Rechtenbach, der
Wortschwallartige Rechtsbelehrung bei amerikanischen Verhaftungen.
Wayne

 

Schweisweiler, die (Pl.)
Durch billige Antitranspirationsprodukte hervorgerufene hartnäckige Flecken im Achselbereich von Lieblingskleidungsstücken, die auch durch mehrmaliges Waschen bei optimaler Mondphase inklusive mitternächtlicher Beschwörungsrituale nicht aus dem Gewebe entfernt werden können.
Marko Kolm

 

schwelken (V.)
(schwilkt, schwolk, geschwolken) Sich glückselig an ein Ereignis erinnern, das nie stattgefunden hat.
Yannick Schneider

 

schwentinental (Adj.)
Das Gegenteil von kontintental.
»Kopenhagen liegt im schwentinentalen Teil Dänemarks.«
Yannick Schneider

 

Schwiemelkopf, der
Abfällige Bezeichnung für jemanden, der*die keine Frage knapp beantworten kann, sondern entweder endlos → antwirpt oder sich in → Rebberlahs verliert.
Yannick Schneider

 

Schwindegg, der
Ein faszinierender Post auf Social Media, den man eine Zehntelsekunde lang sieht, bevor ein Algorithmus die Anzeige der Posts »optimiert« und man ihn nie wieder sieht, egal, wie weit man runterscrollt.
Brian Phillips/Kilian

 

Schwissel, die
Man gerät in die Schwissel, wenn man mal wieder vor dem Fahrzeug oder der Wohnung steht, hektisch alle Taschen durchforstet und sogleich annimmt, dass der Schlüssel weg ist. Die Schwissel ist in der Regel begleitet von beginnendem Schweißausbruch, einsetzender Fahrigkeit und anhaltendem Beteuern, alle Taschen von Kleidungsstücken und Rucksäcken kontrolliert zu haben.
Ychri

 

Schwobsheim, das
Eine große Menge/Versammlung von Schwaben, die sich auch wie solche verhalten.
Finn

 

Schwülper, der
Dieser erste, dickflüssige, farblich undefinierbare Schwall, der aus einem verstopften Ausfluss kommt, nachdem man mehrmals mit der Saugglocke kräftig gepumpt hat. S.a. → Oer-Erkenschwick
Autor unbekannt

 

Schwürz, das
Das schwarze Zeug, welches in der Pfanne kleben bleibt und eigentlich die Gewürzmischung darstellen sollte.
Karsten Fleischer

 

Schwusen, die (Pl.)
(bei langhaarigen Menschen) Die kurzen Haare rund um Stirn und Scheitel, die sich unmöglich mit in einen Zopf binden lassen und ständig herumflattern oder abstehen.
Yannick Schneider

 

Seester, der
Ein Arm eines Seesterns, im übertragenen Sinne allgemein ein Arm von etwas Sternförmigem.
Yannick Schneider

 

seffern (V.)
Gleichzeitiges Salzen und Pfeffern. Hat Biolek erfunden – spart enorm Zeit, um sich um die wirklich wichtigen Dinge zu kümmern… wie z.B. den Wein probieren! S.a. → Bioley-Magnoux
Autor/in unbekannt

 

Sehma, das
Das Gefühl, wenn man im Fernsehen einen Ort sieht, an dem man selbst schon einmal war.
Yannick Schneider

 

Sehmatal-Cranzahl, die
Pendant zur → Cranzahl. Falsche Verwendung eines fremdsprachlichen Plurals als Einzahl: »Ein Panini bitte!«
Felix Hoffmann

 

Seigneux, das
Das, was man anstatt einer leserlichen Unterschrift auf dubiosen Verträgen hinterlässt, um sich nachher rausreden zu können, dass man dies nun wirklich nicht unterzeichnet hätte.
Karsten Fleischer

 

seißen (V.)
Einen dünnen fadenförmigen Stuhlgang absondern.
Stefan

 

Selber Vorwerk, das
Laienhafter Reparaturversuch an einem technischen Gerät, der von außen nicht offensichtlich ist und daher der schließlich doch aufgesuchten Werkstatt oder einem Käufer verschwiegen werden kann.
Felix Hoffmann

 

Selbig, der
Die Person, die man meint, von der alle anderen auch wissen, wer gemeint ist, an deren Namen sich aber gerade keiner erinnern kann.
Manuel Kunst

 

Selfkant, die
Der äußerste Kompromiss bei Preis- und sonstigen Verhandlungen, auf den man sich gerade noch einzulassen gewillt und in der Lage sieht.
Felix Hoffmann

 

selk (Adj.)
Gegenteil von welk: Zustand einer Pflanze, nachdem man sie übermäßig gewässert hat.
Karsten Fleischer

 

Selkentrop, der
(Seemännischer Begriff) Teilnehmer eines Segelscheinkurses, der fast nie zu den praktischen Unterrichtsstunden erschienen ist, dann am Prüfungstag in maßloser Selbstüberschätzung die Laser-Jolle schon beim Betreten derselben zum Kentern bringt und triefnass aus dem Hafenbecken gefischt wird.
Anmerkung des Autors: Diese seltene Charakterbeschreibung trifft in erster Linie auf mich selbst zu.
Carsten

 

Seltenheim, der
Abfällige Bezeichnung für jemanden, der fast alle Familienzusammenkünfte meidet und nur zum eigenen Geburtstag oder zu Weihnachten in Erwartung von Geschenken auftaucht.
Neppe

 

Seppenberg, der
Lokales Streitsucht-Maximum. Ein Seppenberg bildet sich durch die Überlagerung zweier streitfreudiger Gemeinschaften, also z.B. dort, wo Wikipedia-Administratoren und Mitglieder traditionell streitreicher Gruppen (Fandom, Dialektregionen…) am gleichen Projekt zu arbeiten versuchen.
Kathrin Passig

 

Seppl im Holz, der
Was die Münchner Polizei Ende September aus sämtlichen → Knüllwäldern der Stadt ziehen darf.
Yannick Schneider

 

Sharm El Sheikh, der/die
Ein/e dem/der Vorgesetzten devot untergebene/r Arbeitskollege/in.
Carsten

 

Siebenecksknöll, das
Eine leicht missglückte Zeichnung im Geometrieunterricht, die nicht exakt dem entspricht, was herauskommen sollte, z.B. drei Winkelhalbierende eines Dreiecks, die nur ganz knapp einen gemeinsamen Schnittpunkt verfehlen.
Yannick Schneider

 

Siebenknie, der
Ein Mensch, der anscheinend die ganze Woche in gebückter Haltung kniend arbeiten kann, ohne irgendwelche körperlichen Beschwerden davonzutragen. Eine moderne Form des Sklaven, arbeitet häufig auch regierungsverordnet für einen Euro pro Stunde.
Karsten Fleischer

 

Siedenbollentin, der
Urologischer Patient, der das zu heiße Baden nicht lassen konnte.
Carsten

 

siegen (Adj.)
Wenn unabhängig von der Jahreszeit rund um die Uhr eine graue Wolkendecke den Himmel bedeckt und es eigentlich immer nasskalt ist, spricht man von siegener Witterung.
Michael Haupt

 

sievershütten (V.)
Etwas bei dem Versuch, festzustellen, auf welcher Seite es geöffnet ist, ausschütten.

 

siffkofen (V.)
Auf dem Flohmarkt ein vollkommen verdrecktes Teil für wenig Geld erwerben, in der Meinung, es handele sich um einen Teil des Schatzes der Nibelungen. Das Stück entpuppt sich nach Säuberung als genau so ein Eierbecher, wie man schon fünf von der Oma ererbt hat.
Karsten Fleischer

 

sigmaringen (V.)
Sigma ist der letzte Teil des Dickdarms. Sigmaringen ist das, was man tut, wenn man z.B. in einem leisen Raum mit vielen Menschen ein peinliches Geräusch zurückhalten möchte...
Martin R.

 

Silandro, der
Ein der Unterschicht zugehöriger Mann, dessen Kleidung aussieht wie die von Mafia-Gangstern in Filmen aus den 1950er Jahren und gleichzeitig nach Zigaretten und Weichspüler riecht.
Marko Kolm

 

Silbersau, die
Begriff aus dem Vereinssport. Eine Silbersau ist ein/e Sportler/in, der/die zwar das Potenzial zum Gold hätte, aber wegen seines/ihres unfairen Verhaltens stets auf den zweiten Platz verwiesen wird.
Alexander B. Strunk

 

Silenen, die (Pl.)
Die Geräusche emsigen Kramens und hörbaren Inspizierens der Struktur des Bodenbelages, die das Schweigen auf die Frage »Gibt es Freiwillige für das nächste Rollenspiel?« begleiten.
Marko Kolm und Kilian Evang

 

Simmelbuch, das
Ein stark reduziertes Mängelexemplar, dessen einziger Mangel der Stempel »Mängelexemplar« ist.

 

sinich (Adj.)
Eigenschaft von Maßnahmen des oberen Managements, von denen alle außer dem oberen Management wissen, dass sie das genaue Gegenteil dessen bewirken werden, was eigentlich bezweckt wird.
Marko Kolm

 

sixtnitgern (V.)
In belanglosen, überfreundlichen Smalltalk verfallen, wenn man zufällig einer Person begegnet, mit der man in heftigem Streit auseinandergegangen war.
Yannick Wolf

 

Skäßchen, das
Kleine Schummelei, die man sich beim Skatspiel erlaubt, bei der man aber sofort ertappt wird.
Karsten Fleischer

 

Skotschau, das
Das unnatürliche, aber irgendwie angenehme Aroma, das bestimmte Klebestreifen und neue Mobiltelefone verströmen.
Felix Hoffmann

 

skykomish (Adj.)
Seltsam, fremdartig, nicht in das gewohnte Schema passend, aber trotzdem irgendwie lustig und faszinierend, wie z.B. eine nepalesische Sitcom-Serie auf irgendeinem Bezahlsender oder Streamingdienst.
Wayne

 

snekkersten (V.)
(snikkirts, snikkirste, snakkakkarst, snokkokkokkorsten) Mit der Zunge schnalzen, um ein Tier, i.d.R. eine Katze, anzulocken.
Yannick Schneider

 

Snoqualmie, das
Das angeschwärzte Loch, das ein Silvesterböller in einem Schneehaufen hinterlässt.
Yannick Schneider

 

Söcking, das
Eine Bekleidungstechnik von Fahrradfahrern, bei der das als höherwertig empfundene Hosenbein zum Schutz vor Ölflecken in die rechte Socke gestopft wird. S.a. → Darbein
Felix Hoffmann

 

Soculahora, die
Gefühl ungerichteter Dankbarkeit für etwas Gutes, das einem in Form der Verhältnisse, in die man hineingeboren wurde, oder einfach im Leben widerfährt. Tritt bei Atheisten in Ermangelung eines göttlichen Dankbarkeitsobjektes auf.

 

sodehnen (V.)
Die Zeit zwischen dem Ende des Referentenvortrags und dem Beginn der Kaffeepause mit hirnrissigen Fragen überbrücken. Oftmals Tätigkeit eines oder mehrerer vom Chef mit einer Sonderprämie überredeter Mitarbeiter. S.a. → Laberweinting
Carsten

 

Söding, der
Der Teil einer Rohrverstopfung, dessen Herkunft nicht durch die bestimmungsgemäße Verwendung des Waschbereichs zu erklären ist.
Tom

 

sögeln (V.)
Sich bei einem herbstlichen Spaziergang von den Windböen durch die Gegend treiben lassen.
Karsten Fleischer

 

Solikante, der
Die tänzerische Bewegung, mit der man aus → Ehlenz versucht, unauffällig den Ehering zu entfernen, während man sich auf einer Ü30-Party im Gespräch mit einem unerwartet attraktiven Gegenüber befindet.
Carsten

 

söllingen (V.)
(sollung, sollünge, sollungen) Ultimatives Herunterholen von Flugzeugen zum endgültigen Abstellen in Museen (vgl. Concorde).
Manuel Kunst

 

Sömmerda, der
Fröhlich-unbekümmerter Begrüßungsausruf der lieben Verwandten aus dem Osten, der dem zwecks Besuchs heimgesuchten Wessi einen Vorgeschmack auf das Grauen der nächsten Tage liefert, während derer er diesen Dialekt ertragen muss.
Günter

 

Sommersried, der
Jemand, der sich zwar offiziell Redakteur nennt, dessen Aufgabe es jedoch ist, sich Teenager-Sex-Kümmer und »populäre Mythen« wie »Wenn du einen Kerl geil machst und nicht mit ihm schläfst, platzen ihm die Hoden« auszudenken, damit die anderen Mitglieder der Redaktion etwas haben, um auflagensteigernd damit aufzuräumen.

 

Sonnborn, der
Beunruhigender neuer Leberfleck nach einem intensiven Strandurlaub.

 

Sorno, der
Ein Porno, der überwiegend von der sexuellen Praxis des → Pettseifens lebt und der – darauf aufbauend – von Seifenreklame unterbrochen wird. Aus dieser traditionellen Mischung von Schleichwerbung und Werbespots erklärt sich auch der Name, der kurz für soap porno steht. Die ersten Sornos kamen in den zwanziger Jahren als Hörspiele im Radio auf, traten 1940 ihren Siegeszug im Fernsehen an und richteten sich vornehmlich an Hausfrauen, daher die Seifenreklame. Über diese Zielgruppe hinaus wurde der Sorno und übrigens auch das Pettseifen erst 1972 gesellschaftsfähig, als jener durch den mega-erfolgreichen Gattungsvertreter Deep Back den Sprung auf die Leinwand schaffte. Darin sucht die junge Lisa (Lisa Lurkleather) den Rat des äußerst schrägen Dr. Oldman (Hank Reed), weil sie aufgrund einer besonderen anatomischen Disposition eine bestimmte Stelle in der Mitte ihres Rückens beim Duschen trotz größter Verrenkungen nicht einseifen kann. Dr. Oldman findet die einzige Lösung: Jemand anders muss das Einseifen für Lisa übernehmen. Lisa sucht daraufhin im Partnerduschen Sauberkeit und Erfüllung, die sie auch tatsächlich findet...

 

Sottrum, das
Begriff aus dem Straßenverkehr: Ein Sottrum ist das muskelkraftgetriebene Pendant zum → Rantrum. Es handelt sich dabei um ein Fahrrad von weit überduchschnittlicher Größe und Breite wie z.B. ein Lastenrad, ein Liegerad oder ein Fahrrad mit Transportanhänger, das einen gewöhnlichen Radweg beinahe zur Gänze einnimmt und so die entgegenkommenden Radfahrenden zum Anhalten oder zu gefährlichen Ausweichmanövern zwingt.
Alexander B. Strunk

 

Spandau, der
Voyeur, der sich doof anstellt.

 

Spangdahlem, der
Ein etwa 0,5 cm breiter Plastik- oder Papierstreifen, der durch zwei eingelassene dünne Drähte gestützt wird und zum Verschließen von Schwarzbrottüten etc. dient.

 

Spannberg, der
Teil des Fußes, der aus etwas zu engen Schuhen nach oben hinausquillt.
Felix Hoffmann

 

Spannharrenstätte, die
Situation, die einem nichts anderes übriglässt, als zu einer Verabredung zu spät zu kommen. Das kann eine Begegnung mit einem alten Freund sein, den man Jahrzehnte nicht gesehen hat, ein Gespräch, was einem von einer netten jungen Dame eines Tierschutzvereins aufgezwungen wird, oder eine Polizeirazzia, in die man versehentlich hineingerät.
Karsten Fleischer

 

sparhörn (V.)
Absichtliches Überhören von Gesprächselementen, zurückzuführen auf eine unangenehme Vorahnung oder bei einem/r besonders redseligen Gesprächspartner/in.
Maika Reoss

 

Spasche, die
Eine automatische Tür, deren Sensoren dank neuester Technik nicht nur Personen registrieren, wenn sie in der Türe stehen, sondern im Umkreis von zwei Metern. Sie werden beispielsweise von der Düsseldorfer Rheinbahn in ihren repräsentativen »Silberpfeilen« eingesetzt und verhindern dort zu Stoßzeiten zuverlässig das Schließen der Türen. Der Gewinn an Lebensqualität für Fahrgäste, die um die freie Türöffnung herumstehen, besteht v. a. darin, sich vom Bahnfahrer über Lautsprecher wütend anbrüllen zu lassen, man möge bitte »aus der Türe gehen!!!«.

 

Spas-Demensk, der
Eigenartige, nicht für jeden nachvollziehbare Ausprägung des zeitgenössischen Comedy-Genres. Findet dennoch Publikum, allerdings nur breites.
Günter

 

speckeln (V.)
Moderat an Gewicht zulegen.
»Du solltest mehr Sport treiben, mein Lieber, du speckelst schon etwas!«
Yannick Schneider

 

spezigraben (V.)
An einem Insider herumplaudern in der Hoffnung, auf diesem Wege für Beobachter selbst wie einer zu wirken.
Pengoblin

 

Spiegelau, das
Spiegelei, das beim Wenden in der Pfanne kaputt gegangen ist und nun als undefinierbare Eiermasse auf dem Teller landet.
Wayne

 

Spielberg bei Knittelfeld, der
Angehender Starregisseur, der seit Jahrzehnten an seinem Erstlingswerk herumbastelt.
Karsten Fleischer

 

Spiller, der
Papierner Brauereiwerbeträger von sehr geringer Saugkraft, der als Tropfenfänger um den Stiel von Pilstulpen gelegt wird.
Felix Hoffmann

 

spillern (V.)
(von stark fett- und carotinhaltigen Nahrungsmittelstücken) Aus der Hand oder von der Gabel fallen und auf dem Weg auf den Boden mindestens drei Kleidungsstücke und/oder Gegenstände mit → Höllbachgesprengen versehen.

 

spirzen (V.)
Kunstwort aus spicken und bezirzen, das die Tätigkeit beschreibt, mit der leichtgeschürzte und tiefe Einblicke gewährende Schülerinnen ihre männlichen Sitznachbarn dazu aufreizen, ihnen ihrerseits durch Gewährung von Einblicken in ihre Arbeiten zu besseren Noten in Klassenarbeiten zu verhelfen.
Manuel Kunst

 

Sprakensehl, die
Die Sprache, die die Google-Buchdigitalisierungssoftware aus alten Frakturschriften extrahiert und die in ihrer Schönheit unübertroffen ist: »te liabett meine tig gutgeenbigt fiengber eCiebart teratl id in jufrteben aber fotmeu te тeше rfinbung entrátseln SJîeme fc iфte ift bie фiфe ber ele efamf eil nb beé S0îenfe en erjlanbeé ч 4i í«
Yannick Schneider

 

spreddig (Adj.)
Beschreibt einen zerzausten oder anderweitig unordentlichen Bart.
Yannick Schneider

 

Springstille, die
Der bei allen Sprungwettbewerben (Dreisprung, Weitsprung, (Stab-, Stand-)Hochsprung etc.) zwischen Absprung und Landung der*s Sportler*in auftretende Moment höchster Spannung und Konzentration bei den Zuschauer*innen, während dessen diese oft den Atem anhalten. Die während der Springstille herrschende Anspannung entlädt sich sofort nach der Landung in der Regel in begeistertem Jubel oder enttäuschtem Murren.
katakura

 

Sprockhövel, der
Sahneklecks, der an Kinderfingern hängenbleibt, wenn diese mit den Fingern von Torten naschen.
Shane

 

Sproitz, die
Halbflüssiger Rest von Fluginsekten, der sich während sommerlicher Autofahrten auf der Windschutzscheibe sammelt.
Autor unbekannt

 

staben (V.)
Am Ende von (Roll-) Treppen, vor Drehtüren oder an anderen Durchgangsorten stehen bleiben (bevorzugt in Gruppen) und den Weg versperren.
Marcus W.

 

Starsiedel, der
Jemand, der sich mit dem Kauf einer abbruchreifen Finca auf Mallorca haushoch verschuldet, nur um in der unmittelbaren Nachbarschaft eines ergrauten Ex-Schlagerkönigs zu wohnen.
Wayne

 

starzeln (V.)
Die Bewegung, wenn ein Inline-Skater plötzlich und unverhofft von glattem Asphalt auf eine Schotterstraße gerät.
Christiane

 

staufen (V.)
Im Stauraum (z.B. im Flugzeuggepäckfach) die Sachen hin- und herschieben und -drehen, um noch einen Platz für die eigene Aktentasche zu gewinnen.
Karsten Fleischer

 

Stein am Rhein, der
Ein landschaftliich bezaubernd gelegenes Objekt, das sich ansonsten nur durch seine enorme Langweiligkeit auszeichnet, z.B. die Lange Anna auf Helgoland.
Yannick Schneider

 

Steinefrenz, der
Im Tunnel- und Bergbau eingesetzte »Monstermaschine«, die sich durch massive Felswände frisst, wobei hinten nur Kieselsteine herauskommen.
Johann

 

steinen (V.)
In einen Steinobstkuchen nach dem Zufügen des entsteinten Obstes (z.B. Kirschen, Zwetschgen) ein bis zwei Steine wieder zufügen, um dem gesundheitsreformgeschädigten Zahnarztgewerbe zu mehr Zuspruch zu verhelfen. S.a. → Kierspe.
Manuel Kunst

 

Steinforth, das
Apostolisches Herumnörgeln von Vertretern des Mainstreams am Verhalten von Außenseitern zum Zwecke der Kompensation berechtigter, gleichwohl unterbewusster Gefühle moralischer Unterlegenheit.

 

Steinhorst, der
Wie → Schiphorst, jedoch mit der Berechtigung, zur Mittagszeit in einer klangakustisch günstigen Ecke des Baustellengeländes unter großer Lärmentfaltung Steine kleinzuhämmern. Nach dreijähriger intensiver Fortbildung im Hoch- und Tiefbau kann die Beförderung zum → Rastede erfolgen.
Pengoblin

 

steinkimmen (V.)
Beim Formulieren einer Mail an den Support sämtliche Antwort-Textbausteine vorhersehen und entkräften. S.a. → Bretstein
Kathrin Passig

 

Steinlausitz an der Mulde, der
Letztes Rückzugsgebiet der Steinlaus (Petrophaga lorioti), die neuerdings beunruhigenderweise am Drei-Schluchten-Staudamm in der VR China eine Symbiose mit dem → Offenbach-Bieber eingegangen ist.
Carsten

 

Steinmaur, die
Antwort auf eine Mail an den Support, die genau diejenigen nichtssagenden Textbausteine enthält, die man durch sorgfältige Formulierung eigentlich im Voraus hatte entkräften wollen (→ steinkimmen). Wird durch einen Chatbot erstellt, der weitere Nachfragen ignoriert und löscht.
Felix Hoffmann

 

Sterbfritz, der
Schauspieler, der immer nur die Rollen bekommt, die drei Minuten nach Beginn des Filmes bereits tot sind.
Karsten Fleischer

 

Stetten am kalten Markt, die (Pl.)
Traditionsreiche Produktions- und Verkaufsstandorte, die aufgrund stark gesunkener Umsätze aufgegeben werden müssen.
Felix Hoffmann

 

steubeln (V.)
Etliche, teils widersprüchliche Gedanken im Kopf haben und diese annähernd gleichzeitig aussprechen, jeweils getrennt durch »äh«-Kaskaden.
Günter Gans

 

steuben (V.)
Oberflächliches Reinigen eines Bretts im Kellerregal.
MaPa

 

steufzgen (V.)
Geräusch, das entsteht, wenn man gleichzeitig stöhnt (z.B. weil es sehr heiß ist, man gar keinen Bock hat, die Trauung des Ex zu fotografieren, und zudem der Smartphone-Akku gerade leerfotografiert ist) und seufzt (z.B. weil man gerade einen unwiederbringlichen Moment fotografieren könnte – etwa, wie der Trauring in den Gulli vor der Kirche kullert – aber der Akku halt leer ist).
Uli Eder

 

Stillhorn, das
Schmerzhafte Entzündung der Brustwarzen bei frischgebackenen Müttern.
Yannick Schneider

 

Stillnau, die
Die besonders drückende Stille, die nach einem rauschenden Fest einkehrt, während leise aufgeräumt und eingepackt wird.
Yannick Schneider

 

Stixe, die (Pl.)
Kleine Kratzer, die im Laufe der Zeit rund um Türschlösser entstehen.
Mike Zwionzek

 

stöcken (V.)
(stuck, stücke, gestocken) Dem Nordic Walking frönen.
Yannick Schneider

 

Stöckendrebber, der
Anführer einer Gruppe von → stöckenden Menschen.
Yannick Schneider

 

Stolper Heide, die
Die ungeschickte Kellnerin, von der niemand bedient werden möchte. S.a. → Oberursel
Hellmut

 

Storkau, die
(Oft virtueller) Treffpunkt für → Storkows.
katakura

 

Storkow, der
Dem Blödeln zugeneigter Sprachliebhaber.
katakura

 

Störy, der
Schwyzerdütsch für »kleiner Bruder«.
Carsten

 

stralsund (Adj.)
Selbstsicher vor Gesundheit und Unangreifbarkeit strahlend. »Ackermann blickte stralsund in die Kamera.«
Rostock Schwerin

 

straßgiech (Adj.)
Straßgiech werden Menschen, die sich abwechselnd in rechts- und linksfahrenden Ländern aufhalten. Straßgieche verlieren das Unbehagen im jeweils anderen System, aber auch die Seitenpräferenz bei Ausweichmanövern auf einspurigen Straßen und beim Einbiegen in zweispurige.
Kathrin Passig

 

Strauben, die (Pl.)
Schrauben, deren Köpfe durch zu häufiges Ein- und Ausdrehen völlig ausgenudelt sind.
Yannick Schneider

 

Streckenthin, der
Orgasmisch-schreckliches Gefühl, wenn man sich stark streckt, z.B., um an etwas auf einem hohen Regalfach zu kommen.

 

streumen (V.)
Eine wichtige Sache geistig erledigen und abhaken, um später überrascht festzustellen, dass man sie in der realen Welt verpennt hat.
Felix Hoffmann

 

striege (Adj.)
Beschreibt den erleichterten Zustand nach einer gründlichen Blasen- oder Darmentleerung.
Felix Hoffmann

 

strompedalen (V.)
An einem hellen Sommertag mit angelegtem Dynamo radfahren.
Harald

 

Stropmütze, die
Eine voluminöse, vielfarbige Strickware. Wird hauptsächlich zur Bändigung von Dreadlocks eingesetzt.
Veronika

 

Strotzbüsch, die
Ursprünglich nicht bei uns heimische Pflanzen, die bemerkenswert geschwind und hartnäckig alles andere überwuchern und unterwurzeln.
Günter

 

Strullendorf, das
Ansammlung von Dixi-Klos auf Festivals.
Harald

 

Struth, der
Der Gegenstand, der das Öffnen einer zu vollen Schublade verhindert. Nur eine lange und mühsame Struthsuche hilft.

 

stubbern (V.)
(von Flüssigkeiten) In platschenden, spritzenden Schwällen konvulsiv aus der engen Öffnung einer Kartonverpackung »fließen«. Bezeichnet im übertragenen Sinne die schon ganz ordentliche, aber noch nicht sichere Beherrschung einer Fremdsprache. »Ich spreche Englisch fließend und Französisch stubbernd.«

 

Stücklmühle, die
Eine Kulturtechnik im akademischen und journalistischen Bereich, bei der sprachliche Einheiten aus verschiedenen Quellen in eine neue Aneinanderreihung von Sätzen (»Text«) überführt werden, ohne zwischendurch einem Prozess des Denkens oder Verstehens ausgesetzt zu sein. Bei der Textorganisation verfolgt die Stücklmühle einen zumeist linearen Ansatz; sie endet, sobald die bestellte Zeichenzahl erreicht ist. Wird in jüngerer Zeit vermehrt durch Generative KI erledigt.

 

Stücklschneid, die
Wiederholtes Halbieren des Anstandsstücks, wobei jeweils die andere Hälfte als neues Anstandsstück zurückbleibt, bis sie nicht mehr von einem Krümel zu unterscheiden ist.

 

studenzen (V.)
An einer Hochschule eingeschrieben sein und das Studierendenleben genießen, ohne ernsthaft zu studieren.
Yannick Schneider

 

Stuhlseiffen, das
Euphemistischer Sammelbegriff für allerlei kurzweilige Mobbingaktionen, bis hin zum Anschlag mit Salpetersäure.
Felix Hoffmann

 

Stülper Huk, die
Eine kondomförmige Wollmütze, die nie über die Ohren des Trägers hinaus-, bisweilen nicht einmal an sie heranreicht.
Yannick Schneider

 

Stuppach, die
Wenn man eine Minute nach dem Abschicken einer Nachricht noch keine Antwort hat und daher zu der Überzeugung gelangt, dass man den/die Empfänger/in tödlich beleidigt hat.

 

Stürzelbronn, der
Die Menge an Flüssigkeit, die beim zu hastigen Trinken aus dem Mundwinkel auf die Kleidung rinnt.
Karsten Fleischer

 

Stutensee, der
Aufführung eines berühmten Tschaikowsky-Balletts mit viel zu dicken Tänzerinnen.
Wayne

 

Stuvenborn, das
Bezeichnung für ein Neugeborenes, das in eine Babyklappe abgegeben wurde.
Autor unbekannt

 

Styrum, das
Ein vom Hersteller kostspieliger Hightech-Geräte im aufgeschäumten Umverpackungsmaterial unauffindbar verborgenes Geheimfach, das so kostbare und zum Betrieb des Gerätes unabdingbare Schätze wie Treibersoftware, CD-ROM, Ersatzakku oder auch so etwas Unerhörtes wie einen Cinch-USB-Adapter enthält. Von der Existenz eines Styrums erfährt man üblicherweise in einem dreistündigen Telefongespräch mit der 0900-Kundenhotline, just einen Tag, nachdem die Müllabfuhr den vermeintlich leeren Gerätekarton abgeholt hat.
Carsten

 

Suchelei, die
Eine Information, die man seit Jahrzehnten unbedingt haben wollte, die aber erst durch Google ohne langwierige Recherchen in staubigen Bibliotheken verfügbar geworden ist – und sich nun als völig belanglos erweist.
Felix Hoffmann

 

süchteln (V.)
Kokettierendes Herabspielen einer Abhängigkeitsproblematik: »Ich trinke sonst nur abends eine Kleinigkeit, ach, was soll’s!«
Carsten

 

Sulz am Eck, der
Hartnäckig haftender Schmutz in einer Zimmerecke, in die weder Staubsauger noch Feudel vordringen können.
Yannick Schneider

 

Sulzburg, die
Stehpult, hinter dem Politiker/innen mit vielen Worten keine klaren Aussagen treffen und vor geworfenen Früchten der Natur und kalkumhüllten Hühnerprodukten Zuflucht suchen.
Manuel Kunst

 

Sülzdorf, das
Studentische Bezeichnung für den Bereich der Universität, in dem sich die Hörsäle befinden.
Stollentroll

 

Sulzdorf an der Lederhecke, das
Örtlichkeit, an der man erste sprachliche Kontakte zur lokalen Sado-Maso-Szene zwecks Integration in diese aufnimmt.
Karsten Fleischer

 

Sulzemoos, das
Alte Geschichten und schwache Witze mit Bart, die einer Gesprächsrunde längst bekannt sind, vom Erzähler aber unverdrossen weiter angebracht werden, was alle anderen nervt.
Günter

 

Sulzrain, der
Neutralino-Wolpertinger, der fast ohne Wechselwirkung durch die materielle Welt gleitet, außer, dass er ab und zu, wenn keiner kuckt, in den Hinterhof scheißt. So wird die dunkle Materie im Universum unbemerkt allmählich sichtbar.
Simon Putzhammer

 

Suppingen, das
Übelriechender Cocktail, der unten aus einem Altglascontainer austritt.
Felix Hoffmann

 

süsel (Adj.)
Auf eine furchtbare Art und Weise süß, aber auch auf eine süße Art und Weise furchtbar.
ya

 

Süßwinkel, der
Ein Ort, an dem man Naschwerk vor Kindern und anderen Familienmitgliedern versteckt.
Alexander B. Strunk

 

Sustrum, das
Kugelförmiges Plüschobjekt, dessen überproportional große Plastikaugen mit beweglichen Pupillen ausgestattet sind. Wird von Verwaltungsangestellten an Computermonitoren befestigt, um deren technischer Kälte eine menschliche Note entgegenzusetzen. Zu diesem Zweck ist das Sustrum mit einem von der Nasa entwickelten Klebestreifen versehen, dessen geheime Zusammensetzung eine rückstandsfreie Entfernung unmöglich macht. Zumeist ist das Sustrum mit einer Stofffahne ausgestattet, auf der kurze, unfassbar banale Sinnsprüche aufgedruckt sind. S.a. → Süsel.
Farmer

 

Sythen, der
Himmelsrichtung, die auf der Landkarte immer unten ist, egal, wie falschrum man diese auch hält.
Karsten Fleischer

 

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